Casper ist eine öffentliche Blockchain, die keine Genehmigungen benötigt. Das Ziel des Projekts ist es, die Blockchain für traditionelle Unternehmen und Entwickler zugänglich und benutzerfreundlich zu gestalten. Um dieses Ziel zu erreichen, arbeitet Casper CSPR mit verschiedenen Business-Partnern zusammen.

Aber was unterscheidet Casper von anderen Projekten? Eines der Hauptmerkmale von Casper ist sein Fokus auf Benutzerfreundlichkeit und Massentauglichkeit. Das Projekt möchte die Blockchain für möglichst viele Menschen zugänglich machen und hat daher spezielle Funktionen und Tools entwickelt, die dies erleichtern sollen.

Casper Ökosystem
Quelle: casper.network/en-us/ecosystem

Zudem unterscheidet sich Casper durch seine Partnerschaften und Kooperationen mit etablierten Unternehmen, die dazu beitragen, die Verbreitung und Akzeptanz der Blockchain zu fördern.

Warum es bisher keine Massenadaption gibt

Es ist das Jahr 2022 und wir befinden uns inmitten einer noch nicht vollständig erschlossenen Blockchain-Welt. Viele Smart Contract-fähige Netzwerke kämpfen um die Vorherrschaft in dieser Welt und versuchen, das sogenannte Blockchain-Trilemma zu lösen, bei dem es darum geht, Sicherheit, Skalierbarkeit und Dezentralisierung gleichzeitig zu gewährleisten.

Blockchain Trilemma
Quelle: www.coinpro.ch/infografik-was-ist-das-blockchain-trilemma/

Die Lösung dieses Trilemmas könnte der Auslöser für eine Massenadaption von Kryptowährungen sein.

Aber sind wir schon so weit? Können wir diese Crypto-Lawine auslösen? Selbst Ethereum ist momentan nicht auf einen solchen Ansturm vorbereitet.

Trotzdem drängt der Markt und immer mehr herkömmliche Unternehmen möchten auf der Blockchain aufbauen. Inzwischen nutzen 44 der 100 größten internationalen Konzerne die Blockchain-Technologie, darunter Unternehmen wie Walmart, PayPal, Visa, McDonald’s, Adobe, Meta, JP Morgan, Oracle, Apple und SAP. Diese Unternehmen sind wirklich interessiert an der Blockchain und ihren Möglichkeiten.

Es gibt ein paar Probleme, die beachtet werden müssen, wenn man in seinem Unternehmen ein blockchainbasiertes Projekt entwickelt und dafür beispielsweise Ethereum wählt. Zunächst braucht man eine Kostenaufstellung, um das Projekt planen zu können. Doch wie viel werden die täglichen Gas-Gebühren über Ethereum kosten? Wird sich dies im Laufe des Monats ändern? Muss man für das Projekt ETH beiseitelegen und wird es überhaupt laufen, wenn die Gebühren im Bullenmarkt explodieren?

Hat Ethereum genug Kapazitäten, um die App reibungslos laufen zu lassen?

Angenommen, ein Tech-Unternehmen wie SAP möchte seinen Kunden ständig verbesserte Funktionen auf der Blockchain anbieten. Wird Ethereum diese Updates unterstützen? Oder ist es wie bei einem alten iPhone, das keine Updates mehr von 2022 unterstützt und deshalb schneller läuft? Es ist wichtig, solche Überlegungen anzustellen, bevor man sich für eine bestimmte Blockchain-Plattform entscheidet.

Ein weiteres Problem, das berücksichtigt werden muss, ist das Lernen von Solidity, der Programmiersprache von Ethereum, für Entwickler, die bisher keine Berührungspunkte mit dieser Sprache hatten. Stell dir vor, du bist ein „normaler“ Entwickler für ein Unternehmen und bringst dir Solidity bei, um einen unwiderruflichen Smart Contract zu erstellen. Doch zwei Jahre später könnte dieser Smart Contract veraltet sein und du könntest ihn nicht aktualisieren, weil die Basisblockchain hinterherhinkt. All die harte Arbeit der letzten Jahre wäre umsonst. Willst du wirklich fünf Jahre warten, um dein Projekt zu aktualisieren? Und wer würde die ETH-Gebühren für dein Projekt bezahlen – du selbst oder dein Chef?

Ethereum Gebühren
Quelle: bitinfocharts.com/de/comparison/ethereum-transactionfees.html#3y

Dies ist natürlich nur ein Worst-Case-Szenario, aber es zeigt, wie wichtig es ist, dass eine Blockchain-Plattform den Anforderungen von Unternehmen gerecht wird. Wie will Casper all diesen Anforderungen gerecht werden?

Casper Unternehmen & Entwickler​

Als Unternehmer hat man bei Casper zunächst die Wahl zwischen einem öffentlichen, zugriffseingeschränkten oder privaten Netzwerk. Ein weiterer Vorteil von Casper ist, dass es vorhersehbare Gas-Gebühren hat, die wie ein Art Netzgastarif funktionieren. Selbst wenn das Netzwerk zu Spitzenzeiten ausgelastet ist, kann die App weiterlaufen.

Caspers Smart Contracts sind zudem erweiterbar, was bedeutet, dass zukünftige Contracts flexibel aktualisiert werden können. Das ermöglicht es Unternehmen, schnell auf Veränderungen zu reagieren und mit Innovation zu werben. Die Casper-Plattform unterstützt außerdem WebAssembly, einen Standard für Webanwendungen, der das Programmieren für Entwickler auf Casper benutzerfreundlicher macht.

Casper unterstützt Tokens

Der CEP78-Standard von Casper ist ähnlich wie der ERC20-Standard von Ethereum, verfügt aber über mehr Sicherheitsmechanismen. Wer bereits etwas auf Ethereum kreiert hat, kann sein Projekt in wenigen Schritten auf Casper umziehen und dort neuere Funktionen testen. Casper unterstützt außerdem seinen eigenen NFT-Standard, den CEP78-Standard.

Casper Token Übersicht
Quelle: twitter.com/CasperCSPR_com/status/1583513689357193217

Diese NFTs sind anders als „houte couture“-NFTs, sondern sind vorgefertigte Vorlagen, die kaum Gas-Gebühren verursachen und im Nachhinein aktualisierbar sind. Wenn an einem NFT etwas geändert wird, kann man dies leichter nachverfolgen und hat als Unternehmer mehr Kontrolle über die eigenen NFTs, von Anfang bis Ende.

Was siehst du hier? Richtig, es sind Fässer.

Casper Utility
Quelle: casper.network/en-us/case-studies/metacask

Aber nicht irgendwelche Fässer, sondern Fässer der beliebtesten Luxus-Spirituosen weltweit. Diese Fässer sind NFTs der Plattform Metacask – einem Marktplatz zum Kaufen, Sammeln und Verkaufen von NFTs, die durch echte Whiskyflaschen gedeckt sind. So wird ein Luxusgut sicher auf der Blockchain abgebildet, tokenisiert vom Korn bis in die Flasche.

Metacask verwendet dafür die NFTs von Casper, die veränderbar sind. Während ein Fass herumliegt, muss der Zustand regelmäßig überprüft werden. Der Hersteller kann daher jederzeit die Metadaten der NFTs mit dem Zustand des Fasses aktualisieren.

Dies ist eine völlig neue Art, in Luxusalkohol zu investieren, die ganz neue Investorengruppen weltweit anzieht. Du findest weitere Anwendungsfälle für NFTs im Video „Crypto & Sport„.

Caspers Ökosystem

Partner

Du magst dich vielleicht fragen, nach welchen Kriterien Casper seine Partner auswählt und wie diese zum Ökosystem passen. Lass uns einen Blick auf die interessantesten Namen werfen, um diese Fragen zu beantworten.

Casper Partnerschaft mit Chainlink
Quelle: blog.casperlabs.io/casper-integrates-chainlink-for-stable-fiat-denominated-transaction-fees/

Einer dieser Partner ist Chainlink. CasperLabs war die erste Plattform, die das bekannte Oracle-Netzwerk Chainlink in ihre Kernplattform integriert hat. Chainlink hilft Casper dabei, die Transaktionsgebühren in FIAT, also als US-Dollar, gegenüber Tokens zu übersetzen. Erinnere dich an die Lösung zuvor mit den vorhersehbaren Gasgebühren. Chainlink bietet für Casper bisher die einzige Oracle-Lösung an, die eine solche Qualität von Daten und eine sichere Infrastruktur für Unternehmen bieten kann. Du findest mehr Informationen zu Chainlink auch in meinem Video zu diesem Thema.

Aus dem Bereich Validatoren und Staking Pools fallen Namen wie die der Börsenplattformen Uphold und Huobi. Uphold ist eine Multi-Asset-Plattform, die auch speziell für Unternehmen Dienstleistungen anbietet. Dann hat auch BitGo Casper integriert. BitGo ist eine Full-Service-Plattform für Staking, Verwahren und Handeln von Vermögenswerten für Institutionen. Institutionen sollen schnell Zugang zum Casper-Ökosystem erhalten.

Uphold und Huobi
Quelle: casper.network/en-us/ecosystem/tag/exchanges

Gibt es weitere Partnerschaften?

Um jedoch als Unternehmen auf Casper aufmerksam zu werden, brauchst du Reichweite. Deshalb ist CasperLabs im Jahr 2021 dem Netzwerk von AWS beigetreten. AWS bringt nicht nur ein Partnernetzwerk und eine Reichweite in fast 200 Ländern mit, sondern bietet auch vielfältige Entwickler-Tools und vor allem für Unternehmen die Infrastruktur, um einen Knoten in Casper betreiben zu können. Mit nur einem Klick können Unternehmen einen Casper-Knoten auf Amazon einrichten, was ihnen einen Düsenantrieb gibt, um ins Casper-Ökosystem zu gelangen.

AWS und Casper Labs
Quelle: casperlabs.io/blog/casperlabs-joins-aws-marketplace

Es ist schwer zu sagen, wie viele Vermögenswerte von Unternehmen auf privaten Netzwerken wie Hyperledger Fabric geparkt sind und bisher nicht im öffentlichen Markt zirkuliert haben. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass es eine beträchtliche Anzahl gibt, da viele Unternehmen private Blockchains nutzen, um ihre Vermögenswerte sicher und geschützt zu verwahren. Mit der Partnerschaft von CasperLabs und IBM und der Entwicklung von Brücken zwischen privaten und öffentlichen Blockchains werden Unternehmen in der Lage sein, ihre Vermögenswerte sicher zwischen verschiedenen Blockchains zu übertragen und somit ihre Nutzung und Verwendung im öffentlichen Markt zu erweitern.

Casper und IBM
Quelle: blog.casperlabs.io/casperlabs-joins-ibms-global-partner-program/

Und weiter?

Hyperledger Fabric ist das bekannteste Open-Source-Projekt der Linux Foundation und wird von großen Unternehmen wie IBM und SAP unterstützt. Unternehmen wie Walmart haben bereits die Dienste von Hyperledger Fabric genutzt und die Liste der Nutzer ist lang. Je mehr Unternehmen diesem Projekt beitreten, desto besser ist es für Casper, denn dadurch steigt die Liquidität in unserer öffentlichen Blockchain-Welt. Eine der größten Erfolgsgeschichten von Casper ist die seines Partners Ipwe, eine Verwaltungsplattform für den Patentmarkt, die als das erste globale Register unterstützt von KI und Blockchain gilt. Laut einem IBM-Artikel liegen in dem System von Ipwe über 80 % der weltweiten Patente. Das ist wirklich beeindruckend und stellt eine große Herausforderung dar.

Casper und IPwe
Quelle: cdn-casperlabs-public.s3-us-west-1.amazonaws.com/CaseStudies/IPwe/CasperLabs_CaseStudy-IPwe-v2-EN.pdf

Ein Patent ist ein mächtiges Instrument, das zukünftige Wettbewerbsvorteile und viel Geld bedeuten kann. Aber wo kann man sein Patent sicher aufbewahren? Einfach in einer PDF-Datei auf Google Drive speichern? Das wäre sehr riskant… Das ist genau der Grund, warum CasperLabs eine NFT-basierte Lösung entwickelt hat, mit der Patente nun als NFTs über die öffentliche Casper Blockchain laufen können. Dies bringt mehr Transparenz im internationalen Patenthandel, reduziert die Kosten durch Echtzeitprüfungen und bietet eine sichere Aufbewahrung auf einer Blockchain. In weniger als 4 Monaten hat Ipwe damit mehr als 300 neue Kunden gewonnen. Übrigens ist IBM auch ein Partner von Ipwe. Das zeigt, wie stark das Partnernetzwerk von Ipwe ist.

Wer investiert in wen?​

Casper wurde 2017 mit einem Whitepaper geboren und hat sich in den folgenden vier Jahren einer zielgerichteten Roadmap mit dem Ziel der Verbesserung verschrieben. Dazu gehörten Forschungen, Finanzierungsrunden, Testnetz-Einführungen, Private und Public Token Sales sowie Expansionen nach China und in die Vereinigten Arabischen Emirate. Die letzte große Herausforderung für Casper war die Überprüfung durch Trail of Bits, ein Tech-Unternehmen, das vergleichbar mit dem TÜV ist und Krypto-Experten beschäftigt, die auf der Suche nach Bugs im Code oder Designfehlern sind. Trail of Bits wurde bereits von großen Firmen wie Facebook, Google, der Linux Foundation, Zoom und AirBNB beauftragt. Auch Aleph Zero hat Trail of Bits beauftragt. Mehr dazu kannst du in meinem Video über Aleph Zero erfahren.

Im März 2021 wird Casper erwachsen und verlässt das Elternhaus, um als eigenes Mainnet Karriere in der Smart-Contract-Welt zu machen. Hinter Casper stehen drei Musketiere: Die non-profit Casper Association und Casper Labs, beide mit Hauptsitz in der Schweiz, und die unabhängige Entwicklergemeinschaft Developers DAO. Lass uns hier beispielhaft Casper Labs aus dem Dreigespann betrachten.

Das Team hinter Casper

Das Herz von Casper Labs ist Medha Parlikar, eine der führenden Frauen in der Blockchain-Branche und CTO von Casper Labs.

Quelle: twitter.com/MParlikar

Ohne ihre Leidenschaft für Technik hätte sie wahrscheinlich nie damit angefangen, in ihrem Keller Computer zu bauen. Vor Casper Labs hat sie 20 Jahre lang an Softwareprodukten von Unternehmen wie Adobe, Omniture und Mp3.com mitgewirkt. Sie sagt: „Wir nehmen die Ängste vor der Blockchain-Technologie für Unternehmen. Unternehmen haben JETZT die Chance, sich anzupassen. Sie sollten nicht zurückgelassen werden.“ Ich finde es bemerkenswert, dass der CTO eines Tech-Unternehmens nicht nur technische Argumente vorbringt, sondern auch Menschen inspirieren möchte. Ein großer Pluspunkt. Casper Labs hat auch einen klugen CEO, Mrinal Manohar.

Wer ist noch dabei?

Mrinal ist ein ehemaliger Computerprogrammierer und ein absoluter Finanzexperte, was ihm wichtige Kenntnisse für das Führen eines Blockchain-Unternehmens verleiht. Vor Casper hat er unter anderem bei Microsoft und Sagard Capital gearbeitet. Bei Sagard Capital leitete er einen Technologie-Medien-Telekommunikations-Hedgefonds (TMT-Fonds) mit einem Wert von 1 Milliarde US-Dollar. Unternehmen wie Sagard Capital bieten sich als Aktionäre und langfristige Partner für kleine und mittelgroße börsennotierte Unternehmen an, indem sie finanzielle Unterstützung oder Management-Hilfe anbieten. Mrinal hat in dieser Zeit also dazu beigetragen, nachhaltige und hochwertige Partnerschaften aufzubauen.

Quelle: www.salt.org/speakers/mrinal-manohar

Mrinal kaufte bereits 2010 seinen ersten Bitcoin von seinem Mitbewohner, der zu dieser Zeit einer der größten Bitcoin-Miner war und 5% der Hash-Power erreichte. Damals gab es noch keine großen Börsen wie Binance oder Coinbase. Seit 2012 investierte Mrinal auch in andere Projekte wie Ethereum, Maker und Filecoin. Was ist seine Motivation, Casper Labs zu gründen?

„Weder auf struktureller noch auf produktbezogener Ebene gab es ein Blockchain-Unternehmen oder ein Protokoll, das sich wirklich um die Bedürfnisse von Unternehmen kümmerte. Und das hat mich dazu gebracht, Casper Labs zu gründen – um ein Softwareentwickler zu sein, der dabei hilft.“

Wie Medha möchte auch Mrinal aufgrund seiner Erfahrungen anderen Unternehmen den Zugang zur Blockchain-Industrie erleichtern. Mit Herz und Verstand. Diesmal nicht aus dem Keller oder über den Mitbewohner, sondern im Labor von Casper Labs. Von den rund 70 Mitarbeitern von Casper Labs bringen Erfahrungen bei Unternehmen wie Facebook, Amazon Web Services oder Stanford mit. In der Finanzierungsgeschichte von Casper kann man sehen, dass das Unternehmen in drei Vor-Finanzierungsrunden über 40 Millionen US-Dollar einnehmen konnte.

Wer investiert in Casper? ​

Hier siehst du einen Teil der Investoren von Casper: Digital Strategies, zum Beispiel, ist einer der Hauptinvestoren und Unterstützer von Casper, der auch in Projekte wie Axie Infinity oder Hedera Hashgraph investiert ist. Arrington XRP Capital ist ebenfalls in Projekte wie Algorand oder Polkadot investiert. Ein bekannter Name unter den Investoren ist Terren Scott Peizer, der die erste Finanzierungsrunde über seine persönliche Holdinggesellschaft Acuitas Group Holdings leitete. Peizer hatte früher leitende Positionen in Technologie- und Biotech-Unternehmen inne und war bei Goldman Sachs tätig. Er machte seinen Bachelor an der renommierten Elite-Business-Schule Wharton School in Pennsylvania, der gleichen Schule, an der auch Elon Musk und Warren Buffet studiert haben. Wenn ich das richtig sehe, scheint Peizer als Advisor im Board das erste Mal direkt mit einem Blockchain-Unternehmen wie Casper Labs in Verbindung zu stehen. Was sieht Terren, der Vorsitzende eines börsennotierten Pharmaunternehmens wie BioVie, in der Forschung von Casper Labs?

Casper & Technologie ​

CSPR ist der systemeigene Token von Casper Network und zum Stand des Videos auf Rang 94 laut Coingecko gelistet. Der Token CSPR ist kein ERC20 Token auf Ethereum, sondern läuft auf einer eigenen Layer-1-Blockchain.

Das bedeutet, dass der Token kein Klon auf Ethereum ist und einen zusätzlichen Nutzen hat, nämlich die Utility: Ohne den Token läuft die Proof-of-Stake-Blockchain von Casper nicht, Dienstprogramme auf Casper verwenden CSPR. Validatoren, die für das Sicherstellen des Netzwerks verantwortlich sind, müssen belohnt werden und staken CSPR. Die Netzwerkgebühren für On-Chain-Aktionen, also Aktionen auf der Blockchain, müssen in CSPR gezahlt werden. CSPR kann über unterstützte Wallets wie Signer von CasperLabs oder Ledger gestaked werden. Über Casper Live gibt es eine aktuelle APY von 11%.

Maximal gab es 10 Milliarden CSPR zum Start des Mainnets. Diese wurden wie du hier siehst, verschieden initial verteilt. Ich finde es gut, dass das Team, die Advisoren und Casper Labs mit knapp 24% nicht mal ein Viertel der Tokens bekommen haben. In zwei Verkaufsrunden an die Validatoren wurden ca. 30% ausgeschüttet. Das könnte im ersten Moment hoch erscheinen, die Validatoren hinterlegen jedoch ihr Hab & Gut im Netzwerk und sind selbst interessiert, dass das Ökosystem langfristig wächst. Wenn die Validatoren ihren Job gut machen, profitieren die Delegierer mit. CSPR ist inflationär und jedes Jahr werden zusätzliche 80 Millionen Tokens ausgeschwemmt, was einer Inflationsrate von 8% entspricht.

Ist die Inflation gleich Inflation?

Kryptowährungen hingegen werden oft in das Netzwerk selbst oder in das Ökosystem investiert, was dazu beitragen kann, dass der Wert der Kryptowährung langfristig steigt. Inflation in Kryptowährungen kann daher auch eine Möglichkeit sein, das Netzwerk zu finanzieren und zu unterstützen. Es ist wichtig zu beachten, dass Inflation in Kryptowährungen nicht automatisch negativ sein muss und dass es wichtig ist, die Inflation im Kontext des jeweiligen Netzwerks zu betrachten.

Das beste Beispiel war die Zeit der Corona-Krise für ein Unternehmen, das Geld erhalten hat, ohne dafür zu arbeiten. Dies widerspricht dem Prinzip, dass Geld einen Wert hat, den man durch Arbeit erwirbt, und führt zwangsläufig dazu, dass das Geld an Wert verliert. Wann ist Inflation also schlecht für uns? Es hilft vielleicht, wenn wir uns fragen: Wohin geht das extra Geld?

Bei Casper wird das Geld, die 80 Millionen extra Tokens, an die Validatoren und Delegatoren verteilt. Dies bedeutet, dass diese Neuausschüttungen die nachhaltige Bindung der Tokenbesitzer und Validatoren an das Netzwerk unterstützen. Das ist das Grundprinzip einer gesunden leichten Inflation, um das Ökosystem zu fördern.

Übrigens…

Es ist wichtig zu verstehen, dass es zwei verschiedene Konsensus-Protokolle gibt, die den Namen Casper tragen. Das eine ist unser CBC-Protokoll von Casper. Das andere ist Casper-FFG, ein eigener Algorithmus von Ethereum. Casper-FFG ist im Zuge der PoS-Umstellung von Ethereum Teil des neuen Gasper-Algorithmus.

Ein kurzer Blick auf das, was war

Es lohnt sich, einen kurzen Blick auf die Vergangenheit zu werfen. Seit 2021 ermöglicht Casper Sharding, eine Methode, die für die Skalierbarkeit eines Netzwerks von großer Bedeutung ist. Ethereum plant erst jetzt, nach dem Merge, Sharding gezielt einzuführen. Wenn man sich diese etwas ältere Übersicht ansieht, scheint es, dass Casper von Anfang an mehr Funktionen als Ethereum 3.0 hat. Deshalb wird Casper manchmal auch als die letzte Evolution von Ethereum bezeichnet.

Ein Blick auf das, was kommt

Ein Blick auf die Zukunft: 2023 wird spannend. Im ersten Quartal ist das Upgrade auf Casper 2.0 geplant. Während Ethereum für diesen Schritt über 7 Jahre gebraucht hat, wird Casper nur zwei Jahre dafür benötigen. Das Highway-Konsensprotokoll wird durch das neue Zug-Konsensprotokoll ersetzt. Mit diesem Update sollen die Fähigkeiten von Smart Contracts noch benutzerfreundlicher werden, wie auch im angepinnten Tweet beschrieben.

Es wird auch ein offenes Validatorenmodell für die Casper-Community geben sowie neue Gebührenmechanismen.

In dieser Roadmap kannst du weitere Meilensteine sehen. Das Team möchte sich vergrößern und im Jahr 2024 eine weitere Finanzierungsrunde durchführen, um das Unternehmen abzusichern.

Aber ich bin wirklich gespannt darauf, dass in den dritten und vierten Quartalen 2023 erwartet wird, dass die ersten Unternehmen aus der Fortune 500-Liste auf Casper setzen werden.

Wenn ich so etwas höre, werde ich hellhörig und muss mir unbedingt die Liste anschauen. Neben Amazon und Walmart gibt es dort viele umsatzstarke Unternehmen. IBM hat bereits CasperLabs, was passiert da im Hintergrund?

Denk daran, dass 44 der Top 100 Unternehmen bereits Blockchain einsetzen. Wer wird als Nächstes folgen?

Wird Casper damit nicht zukünftig zur Konkurrenz von Ethereum? ​

Ich glaube nicht, dass Casper Ethereum ersetzen wird. Die Zielgruppe und der Markt von Casper sind eher auf SaaS-Lösungen für Unternehmen und Entwickler außerhalb der Blockchain-Welt ausgerichtet.

Außerdem arbeiten Ethereum und Casper bereits zusammen. Das CBC-Protokoll wurde teilweise von Ethereum-Entwicklern erarbeitet. Ein bekannter Ethereum-Architekt, Vlad Zamfir, wurde zum Konsens-Protokoll-Spezialisten von Casper Labs ernannt. Sogar Ethereum finanziert die Research-Arbeit von Zamfir, obwohl das Team hinter Ethereum kein direkter Investor von CasperLabs ist.

Wie schaut dann die Zukunft von Casper CSPR aus?

Lass uns ein Gedankenspiel machen: Kennst du Kusama aus meinem Polkadot-Video? Kusama ist eine Art Vorkoster für Apps von Polkadot und schafft als Live-Netzwerk reale Testbedingungen.

Nach all den Funktionen, die wir jetzt über Casper kennen, wäre es nicht denkbar, dass Casper für alle Entwickler interessant wird, die ihre Projekte vor Ethereum auf Casper testen möchten? Könnte Casper damit nicht eine ähnliche Beziehung zu Ethereum aufbauen wie Kusama zu Polkadot? Was meinst du, wäre eine solche Rolle denkbar?

Wenn ja, würde sich das auch auf die Nachfrage von CSPR auswirken? Vielleicht können wir noch einen letzten Vergleich machen, und zwar zur bisherigen Geschichte erfolgreicher Tech-Unternehmen wie Facebook. Mark Zuckerberg gründete Facebook vor 18 Jahren. Als fast jeder Facebook hatte, dachtest du vielleicht, DAS ist der neue Standard. Doch dann kamen Twitter, Instagram, TikTok und so weiter.

Gibt es Facebook heute noch? Ja. Aus Facebook wurde 2021 Meta, Meta kaufte Whatsapp und Instagram. Jetzt ist der Bau eines Metaverse geplant. Meta gibt es heute noch. Wie Meta verfügt auch Ethereum über einen großen Netzwerkeffekt.

Der Netzwerkeffekt besagt, dass jeder Nutzer oder Knoten dem Netzwerk an Wert hinzufügt. Der Netzwerkeffekt von Ethereum ist mittlerweile so enorm, dass sich das System keinen groben Fehler leisten darf. Deshalb werden Upgrades langsam durchgeführt.

Casper verfügt hingegen nicht über einen vergleichbaren Netzwerkeffekt (es ist noch jung, hat ein kleineres Ökosystem und weniger Nutzer), was das System jedoch schnell und flexibler macht. Das ist passend für die schnelle und flexible Welt da draußen.

Ich denke mir nur, dass Unternehmen nicht jahrelang auf ein erfolgreiches Upgrade warten wollen und nach maßgeschneiderten Lösungen suchen werden. Sie werden nach Alternativen suchen. Und das wäre doch die Chance für Casper, oder?

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